Achtung: Diese Seite dient nur für Direktverlinkungen von anderen Seiten, da ich meine Homepage(s) total umgebaut habe und die Fremd-Links nicht zerstören wollte.

Die Seite mit der Brunnenbau Doku findet man hier   www.wkuebel.de   !!

 

Warum diese Seite?

Weil ich bevor ich angefangen habe zu graben selbst alle möglichen Quellen nach Informationen über den Brunnenbau gesucht, und mich über jede gefundene Dokumentation und jeden Tipp gefreut habe. Hier waren die Seiten http://www.der-brunnen.de und http://www.uwe-rosenberger.de sowie http://www.wasser.de recht hilfreich und informativ. Erstaunlicherweise habe ich jedoch nicht eine brauchbare Fotodokumentation von privaten Brunnenbauern gefunden, auch keine von Profis. Wenn doch, dann unvollständig bzw. nur bestimmte Bauabschnitte oder eben Großbrunnen in Afrika; nichts aber, was mich weitergebracht und mir die nötigen Anregungen gegeben hätte. Schade eigentlich, denn mit dem Gedanken sich selbst einen Brunnen zu bauen beschäftigen sich ja anscheinend viele Leute. Brunnenbau ist ein Thema, mit dem sich zumindest in meinem Bekanntenkreis niemand richtig gut auskennt. Grade bei dieser Arbeit scheint es mir aber ausgesprochen lästig Fehler zu machen, weil diese nicht unerhebliche Verzögerungen und vor allem körperliche Mühen verursachen, unter Umständen Spätschäden oder sogar den Projektexitus zur Folge haben. (Dies weiß ich von einem Nachbarn; der ist jetzt stolzer Besitzer eines versandeten Lochs mit eingebauter Pumpe im Wert von 700 Euro...). Und Fehler die andere schon mal gemacht haben, muss man selber ja nicht unbedingt wiederholen.

Ich bin also dabei im Kölner Norden einen Bohrbrunnen zu erstellen. Ich habe mich entschieden das selbst und in Handarbeit zu tun, weil ich letztes Jahr von zwei Brunnenbauern für mich absolut "inakzeptable" Angebote erhalten habe; bei einem sollte ich in einem halben Jahr noch mal anrufen und der andere wollte ca. 3000 Euro haben und hätte mit seinen Gerätschaften meinen kompletten Garten ruiniert. Mir geht es dabei überhaupt nicht darum Geld zu sparen, dafür ist der Aufwand für einen Privatmann viel zu groß und ich kann sehr wohl rechnen; eher reizt mich das Projekt an sich, die Erstellung eines Brunnens alleine und von Hand. Automatische Bohrer oder gar ein Brunnenbohrgerät waren für mich eh' nicht aufzutreiben, jedenfalls nicht im vertretbaren Rahmen. Von meinen Nachbarn wusste ich, dass ich ab 8,5 Metern mit Wasser rechnen kann, also ca. 13 Meter tief runter muss. Der Boden besteht aus ca. 1 Meter verdichtetem Bauboden, 1,5  Metern Lehmschicht, dann Kies bis zum Wasser. Das schien mir machbar. Zudem war ein weiterer Nachbar gerade dabei seinen verkorksten Rammbrunnen, den ein Profi gebaut hatte, mit einem Plunscher zum Rohrbrunnen zu "pimpen". Da hab ich öfter mal über den Zaun geguckt, und das hat mich dann irgendwie animiert endlich selber zur Tat zu schreiten.

Außerdem soll zum Schluss, wenn mal Wasser aus dem Hahn läuft, das schöne Gefühl das sein:

Datt hässte joot jemaat !

Haus bauen, Baum pflanzen und Sohn zeugen habe ich alles mehrfach durch :-)...

Ich brauch das jetzt einfach, das letzte große Männerabenteuer, den händischen Brunnenbau.

Damit ich später noch nachlesen kann, was ich (falsch oder richtig) gemacht habe, schreibe ich es chronologisch auf, so wie eine Art Tagebuch. Und damit andere Interessierte auch was davon haben steht es hier im Internet. Ein Brunnenblog sozusagen.

 

Der Plan im Einzelnen:

Bei Ebay einen Bohrer und eine Pumpe kaufen, Plunscher beim Nachbarn leihen, noch ein bisschen Kleinkram aus der gut gefüllten Garage zusammengesucht, geeignete Stelle ausfindig machen und dann bis zum Wasser bohren, ordentliches Brunnenrohr DN125 rein mit 3 Meter Filterstrecke und 0.3 mm Schlitzung, danach plunschen bis 13 Meter. Rohr unten mit Pellets verschließen, Pumpe rein, klarspülen, fertig. Das ganze am besten in den 2 anstehenden Urlaubswochen Mitte Juni bis Anfang Juli. 

Ein (sehr optimistischer) Plan eben...

 

OK, am 15.6. hatte ich alles zusammen und es konnte losgehen.

 

 

Bohrer gekauft (170er Durchmesser mit Glocke, 10 M Verlängerungen 1 Zoll) 179 Euro incl. Versand. Erster Eindruck: brauchbar!

Bei der Pumpe hab ich mich für eine Membro 3000 ( 240 Euro incl. Druckschalter und Rückschlagventil) entschieden, weil der Hersteller in meiner Reichweite ist und mich die Pumpentechnik an sich überzeugt hat, wenig Teile, robust.

 

 

Brunnenrohr DN125 (10m Vollrohr, 3m Filterrohr 0,3er Schlitz) und einen Sack Tonpellets zum späteren verschließen des unteren Rohres, knappe 300 Euro bei Wassertechnik Lotze, der im übrigen sehr gut berät ...

Ich wollte hier als eifriger Forenleser kein Risiko eingehen mit selbstgeschlitztem KG Rohr oder ähnlichem, da man sich wahrscheinlich schwarzärgert, wenn deswegen was danebengeht oder die ganze Geschichte dann nach drei Jahren auf einmal nicht mehr funktioniert weil die Schlitze verockert sind oder sonst was.

 

 

Diese Stelle schien mir sehr geeignet, da Strom in der Nähe ist und eine Garagenrückwand zum Anbringen meiner Hilfsgeräte wie Gerüstkonstruktion und Seilwinde etc. Außerdem kann ich später hier eine schöne Brunnenverkleidung mauern, die dann auch nicht im Weg steht.

Ich habe anfangs darüber nachgedacht direkt im Keller zu bohren; immerhin hätte ich 2,5 Meter Strecke gespart und wäre wetterunabhängig gewesen, auch im Winter nur Vorteile; andererseits: das Bohrgut rauszuschaffen und den Bohrer jedes Mal zu zerlegen schien mir schon sehr umständlich. Außerdem habe ich mich gescheut, mein erst 8 Jahre altes und noch wasserdichtes Haus untenrum zu durchbohren, und deswegen habe ich diesen Gedanken schnell wieder verworfen. 

Wer sehen will wie so was im Keller ausgeht kann ja mal hier gucken:

http://www.irsigler.net/    - Link eingefügt am 19.8.06

 

 

Erste kleine Probebohrung....

 

 

 

Der erste Meter war schnell geschafft, durch die vom Bauen verdichtete Schicht bis in den Lehm, dann kam jedoch der erste Stein, der "Spezialwerkzeug" nötig machte...

 

 

In dem Fall ein halber Klinkerstein ... aber noch locker zu schaffen mit einem verlängerten Arm.

 

und weiter geht's....

 

 

es wird lehmig

 

 

 

die ersten ernstzunehmenden Störenfriede ... besonders ein altes Stück Schalbrett erwies sich als ausgesprochen unangenehm und zeitraubend. Ich habe es letztendlich mit einem selbstgebauten bajonettartigem, angeschliffenem Speer abgestochen.

 

 

noch mehr Lehm..., aber der Bohrer richtig satt voll und guter Bohrfortschritt.

 

 

 

Noch mehr "Störenfriede". Diese Größe Stein lässt den Bohrer scheitern, die muss man Stück für Stück manuell entfernen.

 

 

Was ich dann mit meinem "Handbagger V1" erledigt habe ...

... eine einfache Konstruktion zum Greifen von Gegenständen auf Entfernung bis zu 9 Metern, 1 Rundstiel und 2 x 4m Dachlatte.

(so der Plan..., ich will ja tiefer...)

 

 

 

Die Lehmschicht ist jetzt Geschichte, es folgte Kies mit einzelnen dicken Steinen, die leider sehr viel Zeit kosten und individuell einzeln überlistet werden müssen. Mit dick meine ich so die Größe von 2-3 Packungen Tempotaschentücher. 

Ich bin bei ca. 4 Metern angekommen.

 

 

Zwischendurch schüttet es wie aus Eimern und durch das seitlich eindringende Wasser wird viel Kies ins Bohrloch gespült. Dem gucke ich eine Weile hilflos zu und grabe dann weiter. Anstatt in die Tiefe geht's nun beim Bohren in die Breite, was mir gar nicht gefällt.

 

 

 

2 x 2m KG Rohr DN 200 besorgt und eingesetzt, mit leichtem Druck, aber problemlos (obwohl der Bohrer nur 170er Durchmesser hat ...).

Dieses Rohr soll maximal 7 Meter lang werden, deswegen ist es weder gebohrt noch geschlitzt, es wird nie mit dem Grundwasser in Berührung kommen. Es soll ausschließlich zur Abstützung des Bohrraumes dienen. (... schon wieder ein Plan ...)

 

 

Die Wulst mit dem Gummi habe ich abgeschnitten damit es nicht zu dick wird; die Muffen stabil vernietet, damit ich es später eventuell wieder ziehen kann ..., falls das nicht gehen sollte bleibt es eben drin. Zur Zeit lässt es sich jedoch mit der Winde problemlos wieder ziehen.

 

 

Nach Rausholen von weiteren 4 Schubkarren voll Kies bin ich mal wieder bei 4 Metern angekommen.

 

 

 

 

Der Bohrer wird jetzt immer länger und unhandlicher (schwerer), ohne Seilwinde sähe ich ziemlich "alt" aus ... Zudem gefällt mir nicht so gut, dass die Verlängerungen des Bohrers via 1 Zoll Muffen geschraubt werden. Es ist recht mühsam, diese wieder zu lösen, weil sie durch das Bohren echt fest zugedreht werden. Ein Loch jeweils unter und über der Muffe mit Schraube und Flacheisen als "Zudrehschutz" schafft hier Abhilfe. Wenn ich meine Schneidkluppe rechtzeitig gefunden hätte, hätte ich die Gewinde vor dem verschrauben länger geschnitten, damit sich die Rohre in der Muffe treffen, dann würde es einfacher mit dem Trennen. Mach ich dann, wenn ich fertig bin.

Außerdem habe ich den Griff des Bohrers durch 2 Bögen so modifiziert, dass er praktischer zu handhaben ist, besonders weil ich nur 60cm von der Wand weg bin. Die Bögen sind nur locker eingeschraubt, sodass die Griffe in jede Richtung sehr beweglich bleiben.

... und der Sandkasten unseres Jüngsten ist bald voll mit Kies...

 

 

Diese Größe Kies (oben) schafft der Bohrer problemlos,

die hier (unten) nicht !

 

 

 

 

 

proudly presents:   Handbagger V2,

den ich mit 3/4 Zoll Verlängerungen zur Zeit bei ca. 5,50 Metern Tiefe verwende, zum Aufwühlen und Lockern des Bodens und anschließendem Herausholen von dicken Steinen. Was der hat behält er auch, dank starker Federn.

Holzlatten und andere "weiche" Konstruktionen sind auf diese Länge dann doch zwecklos, wenn man mehr damit machen will, als einen Stein aufzuheben. Sie verdrehen sich ab 4 Metern Länge sehr stark in sich und man kann keine Gewalt mehr damit ausüben. Anders mit dem 3/4 Zoll Rohr, versehen mit einem kleinen T Griff. Von den T-Muffen am unteren Ende habe ich mehrere gekauft, dann kann ich die Werkzeuge die ich bereits habe und die, die ich vielleicht noch erfinden werde, einfacher wechseln.

Mein Urlaub ist jetzt aber leider rum, wir haben den 5.7. und ich muss eine kleine Pause einlegen. 5,50 Metern habe ich in ca. 5 Arbeitstagen geschafft, leider ist mir eine Magendarmgrippe (4 Tage) und Regen (2 Tage) dazwischengekommen, sodass sich das Projekt Brunnen wohl doch noch etwas länger hinziehen wird.

Mit den avisierten 2 Wochen war ich wohl viel zu optimistisch.

Außerdem tut mir der Rücken mächtig weh, ich bin ja schließlich keine 20 mehr. Irgendwie ist das alles viel schwerer und langwieriger als ich gedacht habe... :-) -was meinem Optimismus und meiner Zuversicht jedoch keinen Abbruch tut. Dann dauert es eben 6 Wochen oder länger, EGAL! Schließlich ist dies ein reines Hobbyprojekt und es dauert solang bis es fertig ist, PUNKT.

Das schlechte Wetter habe ich natürlich genutzt um zum Beispiel den Handbagger V2 und dies hier herzustellen:

 

 

 

ein Auflager für Gewichte zum Plunschen, bzw. zum Hineinpressen des Brunnenrohrs mittels Greifzug. Einige Flacheisen und ein Stück vom Vollrohr werden diesen Zweck wohl erfüllen, ich hänge dann links und rechts je einen Handpuller ein und ziehe das Rohr nach unten ins geplunschte Loch, theoretisch jedenfalls, aber soweit bin ich ja noch nicht.

 

 

2 aneinander geschweißte Brechstangen mit einem Gesamtgewicht von gut 25 Kilo dienen zum Sprengen von Steinen, wenn die aus 5 Meter Höhe durch ein HT Rohr (zum Zielen) durchsaust bumst das ganz schön und irgendwann ist der Stein kaputt oder wackelt wenigstens.

 

 

Mit dem "Wühlhaken" kommt man prima unter den Rohrrand, wenn da mal was festsitzt. Sehr hilfreich ist dann auch der Einsatz von Wasser, kombiniert mit gleichzeitigem Wühlen, dann lockert sich die ganze Chose.

 

 

Dieses Teil hat mein Nachbar für seinen Brunnenbau gebaut und genutzt um Steine zu fangen.

Er hatte keinen Handbagger!  ;-)

Wenn man das von oben fallenlässt und dann etwas Glück hat, klemmt der Bösewicht beim Hochholen im Dreizack. Ich hab's jetzt noch mit einer 3/4 Zoll Muffe versehen und benutze es zum Wühlen.

 

 

und so sieht sie jetzt aus, meine kleine Grossbaustelle. In ein paar Tagen geht's in Abendarbeit weiter, dann wird hier auch wieder aktualisiert...

Noch 3 Meter bis zum Wasser!

 

 

7.7.

- stimmt schon nicht mehr. Nur noch 2 Meter !

Ich habe heute einen guten Tag gehabt, früher frei und dann noch 3 Stunden Zeit für den  Brunnenbau, bei dem mir ein ganzer Meter gelungen ist. Im Bohrloch stehen jetzt 6 M KG Rohr und ich bin schon einen halben Meter darunter. Keine Probleme heute, aber...

 

 

lustiger Sand kam zutage ... Den kann man formen, der ist total klebrig, wie Knete und wird steinhart. Da reinzubohren ist richtig angenehm und es fällt auch so gut wie nix wieder ins Loch rein. Leider war das nur eine dünne Schicht, denn ...

 

 

es kündigt sich unübersehbar schon die nächste Problemstelle an,

 

 

hier noch mal mit Zoom... Das verwahre ich mir allerdings für nächste Woche ... Erst noch mal ein Arbeitssamstag und dann Fußballwochenende mit den Nachbarn...

10.7.

 

 

Heute hab ich mich nach Feierabend um 19:00 noch mal aufgerafft, den Bohrer um einen weiteren Meter verlängert und noch ein wenig gebohrt. Die Steine, die wohl von der Seite reingefallen sind, habe ich mit meinem Handbagger entfernt, dann ging alles ganz leicht. Der Bohrer ging rein wie Butter, feiner Sand ohne Steine, wie geschaffen zum Mauern.

Das schwerste ist im Moment den Bohrer, der jetzt knapp über 8 Meter lang ist, zu ziehen ohne das KG Rohr zu lupfen und ohne dass er, wenn er ganz aus dem Loch raus ist, irgendetwas beschädigt; weil, wenn er kippt - dann kippt er gnadenlos und biegt sich zum Halbkreis, das hätte ich nie gedacht. ... Also aufpassen!

Tatsächlich war ich um 21:00 einen weiteren Meter im Boden, gut 7,5 Meter jetzt, noch ca. 1 Meter bis zum Wasser. Von den 2 Stunden heute war eine für Baustelle einrichten und wieder aufräumen sowie den Bohrer zu verlängern und eine fürs bohren. Alles in allem wieder ein guter Tag!

 

 

so lang ist er jetzt...

 

 

12.7.  

Das seit heute für mich unverzichtbare Werkzeug, gestern für knapp 20 Euro gekauft, hier links.

Eine 1,5 Zoll Einhand Rohrzange, ein "Engländer", die funktioniert wie sonst was. Damit lassen sich die Muffen des Bohrers lösen in Nullkommanix. Die hält das Rohr durch den Eigenzug so fest, da kommt noch nicht mal eine Schramme rein, da kann man alle normalen Rohrzangen für wegwerfen. Und zum Hebeln bzw. festklemmen, wenn man nicht mal die eine Hand frei hat, kann man prima ein 1 Zoll Rohr über den Griff stülpen...

 

 

 

und wieder um 1,10 Meter gewachsen...

Der Bohrer ist nach dem heutigen Abend gut 9 Meter lang und nicht mehr alleine zu händeln. Der biegt sich und pendelt durch die Gegend, dass ist nicht mehr feierlich. Heute Abend habe ich einen weiteren halben Meter geschafft, bin also kurz vor den ersehnten Nass.

Leider komme ich mit dem Bohrer im Moment nicht weiter, weil mal wieder Steine im Weg sind, die ich auch mit dem Wühlhaken nicht lösen konnte. Ich kann auch nicht erkennen wo und wie die sitzen. Die Überlegung ist jetzt das Brunnenrohr einzusetzen und zu plunschen und so eventuell an den Steinen vorbeizukommen, ich hab nämlich den Eindruck, dass die mal wieder am Rand sitzen...

Da werde ich jetzt erst mal drüber nachdenken und mich ein wenig erholen.

 

19.7. wieder fast eine Woche rum und nix ist passiert.

Nix?

Doch, beim Nachdenken über den störenden Stein in 8 Meter Tiefe haben sich 2 Gedanken weiterentwickelt. Da wäre erstens meine neue Brunnencam, ein einfaches Kameramodul und eine 35 Watt Halogenleuchte; dieses hat den Vorteil dass ich mit einem 4 adrigen Telefonkabel alles nötige nach oben respektive unten kriege, 12 Volt und Videoleitung. Nach einigen misslungenen Versuchen mit Wlan und Funkkameras habe ich einsehen müssen, dass das in einem Brunnenloch ab 3 Meter nicht mehr davon funktioniert...

Und eine Stableuchte hat sich auch als nicht geeignet erwiesen, da sie blendet und die Kamerabilder alle sehr schlecht waren..

hier ist ein Pröbchen  klick zum Video...

 

 

 

Nun hoffe ich mit dieser Konstruktion auf gute Bilder, wir werden sehen.

Mein Hauptproblem zur Zeit ist ja, dass ich den Stein der stört zwar spüre, aber nicht sehen kann. Dabei soll mir nun die Kamera helfen. Und wenn ich ihn dann sehe, (aber auch wenn ich ihn nicht sehe) dann kommt er hier zum Einsatz:

Der Kollege wiegt ca. 30 Kilo, Beton mit Eisen gemischt, untenrum ein Flacheisen zum Ring gebogen und mit alten Bohrern und Fräsern verziert. Ein massiver Henkel der sich durch den ganzen Klotz zieht, Durchmesser 165 mm. Ich denk mal wenn der ein paar Mal aus 8 Metern Höhe auf den Stein fällt sollte was passieren, oder? Treffen tu ich auf jeden Fall ;-)

 

 

Ich warte allerdings noch bis Freitag, dann ist der Beton 5 Tage im Rohr, das muss dann reichen. Im Moment ist es eh' zu warm.

25.7.

Nun hat's doch ein wenig länger gedauert, beruflich viel zu tun wg. Urlaubszeit der Kollegen, die Hitze abends und zwei Verletzungen an der linken und rechten Hand.

Heute hab ich mal mit der Kamera geguckt, sehr gute Bilder aber nichts von dem Stein zu sehen. Zuviel Sand drauf. Die Betonbombe ist dann 3 mal von ganz oben runter, mit mächtigem Kabumms. Danach konnte ich locker eine ganze Bohrwendel Sand rausholen, da war er dann aber wieder, der Stein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn jetzt tiefer gedrückt habe oder ob der Sand einfach oben drauf gefallen ist, ich werde es beim nächsten Kameraeinsatz sehen und auch aufnehmen, die Bilder sind schon irgendwie cool, die müssen ins Internet...

      

28.7.

Was soll ich sagen: um 16:00 hab ich frei und Punktum fängt's an zu regnen... Nichtsdestotrotz habe ich die Kamera mal runtergelassen und versucht mit einem Industriesauger und ein paar geliehenen Saugschläuchen den losen Sand nach oben zu bekommen. Es geht, langsam, aber es geht wie man auf den Videos sehen kann. Durch den Schlauch bleibt manchmal ein Steinchen hängen. Gerne auch an den Übergängen der Schläuche.  Morgen besorg ich mir 40er HT Rohr, dann ist der Sauger gepimpt und da bleibt nix mehr hängen. Außerdem kann ich mit dem Rohr dann auch ein wenig rumstochern. Das sieht viel versprechend aus für Morgen. Heute ist wegen Gewitter Feierabend, schließlich stehen 2 x 9 Meter Bohrgestänge neben meiner Baustelle und wenn ich Blitz wäre, wüsste ich wo ich einschlage...

Saugervideo1

Saugervideo2

Nachdem tagsüber Familienleben in Form vom "Kölner Rodeo" auf der Rennbahn stattgefunden hat, habe ich heute Abend noch ein wenig mit dem Staubsauger rumgespielt. Ich bin baff erstaunt mit welcher Wucht der sogar Steine nach oben befördert... Ich habe den Schlauch durch DN40 HT Rohr ersetzt (4x2 Meter) die ich mit Klebeband fixiert und gedichtet habe, obendran dann den original Schlauch meines 38 Euro Saugers einfach nur drangehalten, weil man ja öfter mal was verklemmtes lösen muss. Es prasselte regelrecht in die Tonne; zweimal habe ich die Verbindung aus Versehen etwas geöffnet und die volle Ladung ins Gesicht bekommen, sehr unangenehm, ich hab jetzt noch Sand zwischen den Zähnen. Alles in allem hab ich mich noch mal 30 cm runtergesaugt, der Stein ist allerdings immer noch da. Er stört aber nur beim Bohren, nicht beim Wühlen. ich käme also mit dem Brunnenrohr gut vorbei...

Saugervideo3 

Saugervideo4

Da das Bohren eh' nichts mehr bringt heißt es jetzt für mich, dass es Zeit wird den Plunscher auszupacken und das Brunnenrohr einzubringen. Mein Nachbar ist mit seinem Brunnen fertig, hat schon klargespült und kann mir mit etwas Wasser aushelfen, bis mein Brunnenloch selber richtig nass ist. Ziemlich feucht ist es jetzt schon. Dazu werde ich in der kommenden Woche mein Gerüst in geeigneter Weise auf ca. 3,50 Meter erhöhen und dort eine große Umlenkrolle anbringen.

Am Boden wird dann ein Getriebemotor, den ich gestern in Ebay ersteigert habe, befestigt und zur Spillwinde umgebaut. Die Spillrolle bzw. Winsch drehe ich mir morgen aus Alu, das wird auch ein interessantes Bastelstück, Fotos werden folgen. Ich verspreche mir einen erheblichen Geschwindigkeitszuwachs beim Heben des Plunschers im Vergleich zu der bis jetzt eingesetzten Seilwinde, mit der ich den Bohrer gezogen habe. Vor allem kann ich die Spillwinde mit einem richtigen Seil benutzen und komme endlich von dem dünnen Drahtseil weg. Die Geschwindigkeit könnte man durch verschieden große Winschen sogar noch variieren...

 

es wird wieder spannend...

2.8.

Heute habe ich den Bohrer zerlegt, das Brunnenrohr ins Loch gestellt (insgesamt 9 verschraubte Meter, hier auf dem Bild ca. 5,75 Meter zu sehen) und mein Gerüst um 1,20m erhöht auf jetzt 3,50 Meter (s.u.). 

 

 

Das Brunnenrohr habe ich untenrum etwas zerfranst, eine Empfehlung von Herrn Lotze; ich hoffe ich habe es richtig verstanden und korrekt ausgeführt.

 

 

Links und rechts werde ich jetzt noch die zwei Handpuller anbringen, mit denen ich dann ordentlich Druck nach unten erzeugen kann. Dann pumpen wir das Grundwasser  von meinem Nachbarn zu mir in den Minipool und von dort aus bei mir wieder ins Brunnenrohr. Wir lassen praktisch das Grundwasser rundlaufen ...

Paradox nicht wahr?  :-)

Aber es widerstrebt mir einfach Leitungswasser zum Plunschen in mein Bohrloch zu füllen,

ich habe ja noch kein "eigenes" preiswertes Wasser.

 

 

Oben hängt jetzt die dicke Baurolle an zwei aneinander geschweißten Gerüstböcken und wartet auf ihren Einsatz; ich hingegen warte auf den Getriebemotor um die Winde fertigzubauen, dann geht's los mit der Plunscherei...

 

 

Die "Winsch" ist übrigens fast fertig..., das Mittelloch mit der Nut kann ich erst herstellen wenn ich die Welle genau vermessen habe. Nach Adam Riese müssten bei ca. 32cm Umfang der Winsch und 32 Umdrehungen des Motors pro Minute gut 10 Meter/min Geschwindigkeit rauskommen. Zum Einschalten habe ich einen Fußtaster vorgesehen, damit ich beim Plunschen beide Hände frei habe...

 

 4.8.

Es ist zum Haareraufen, 16:00, ich hab frei und es fängt an zu regnen, und das nicht zu knapp. Genau wie letztes Wochenende; das scheint in Köln seit letzter Woche Standard zu werden :-(. Und mein Getriebemotor ist leider immer noch nicht da.

Nun gut, das Brunnenrohr ist am richtigen Platz, rechts und links jetzt mit je einem Puller und einem dicken Stahlseil via Umlenkrolle verspannt.

 

 

Der Minipool füllt sich langsam aber sicher von ganz alleine, mit Regenwasser, aber im Regen hab ich nicht wirklich Lust mit dem Plunschen anzufangen. Eigentlich wäre es ja egal, weil nass und dreckig wird man dabei auch wenn's nicht regnet, aber es ist mir einfach zu eklig draußen. Außerdem müsste ich den Plunscher mit der Hand hochziehen, viele gute Gründe doch lieber den Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Der Zeitplan (siehe oben) ist eh' im Ar..., also egal.

Mittlerweile habe ich ja auch akzeptiert, dass man zumindest in meinem Garten einen Brunnen nicht mal eben so erstellt. Dies ist aber kein Problem, weil: ich hab ja soviel Zeit für die Aufgabe wie ich brauche. Mich treibt keiner, höchstens mein Ego!

Allen Mitlesern ein schönes Wochenende!

 

 

8.8.

Heute nahm das Grundwasser seinen Weg von Nr. 2 nach Nr. 34, überirdisch, quer durchs Wohnzimmer, in mein

 "Plunschbecken".

 

  

 

Von dort wird es dann demnächst wieder dem Grundwasser zugeführt, quasi  recycled...

DANKE  lieber Nachbar Thomas !

Ich denke am Wochenende geht's weiter!

Nach massiver telefonischer Intervention beim Ebay Verkäufer:

Mein Getriebemotor geht angeblich morgen auf die Reise

- na ja, wer's glaubt...

 

11.8. 16:00 Regen... (ja nee, iss klar, was sonst)

aber egal, ich hab ja noch ein paar Dinge vorzubereiten.

Der Motor ist inzwischen da, und weil ich so lange warten musste habe ich zwei bekommen. Nicht schlecht. Weil ich nun mal die gleichen Gene wie Tim Taylor (Hmwdh) habe, habe ich mich spontan entschieden den stärkeren (HrommHrommHromm - mehr Power) zu nehmen, mit 196 UPM. Macht theoretisch bei 32cm Spillumfang 60 Meter pro Minute im Idealfall. Das wird der schnellste Plunscher der Welt :-)

 

 

Der Motor selbst hat 750 Watt und nachdem ich einsehen musste, dass der nicht mit 220 Volt zu betreiben ist , jedenfalls nicht ohne FU, (jaja, ich bin kein Elektriker und auf die Angabe 220/380 reingefallen...) musste ich noch schnell eine 380V Verlängerung bauen, natürlich nicht ohne den passenden Einschalttaster. Dann die Spillrolle passend gebohrt, Nute gefeilt und Schraube zur Sicherung rein, das ganze auf ein Kantholz geschraubt und an Ort und Stelle montiert, inklusive Regenschutz.

Jetzt kann ich mit dem Fuß auf den roten Button treten und das Dingens geht los wie Hulle, kurz am Seil gezogen das 1,5 mal um die Spill gewickelt ist und nach sage und schreibe 6 Sekunden ist der Plunscher wieder oben, aber hallo. Und wenn was unvorhergesehenes passieren sollte springe ich einfach weg und lass alles los, kein Button - kein Strom, da sollte also nichts passieren.

12.8.

Nachmittags war es dann soweit, das Plunschen konnte beginnen. Einzelne kleine Regenschauer haben mich heute nicht abhalten können, ich war zu neugierig auf meine Winde.

 

Und was soll ich sagen, 3 Stunden geplunscht, 1,2 Meter Rohr versenkt. Dabei ist auch der durch die Betonbombe zerbrochene Stein zutage gekommen, zumindest das abgebrochene Stück (ca. 8x6 cm).

 

 

Das Plunschgut besteht größtenteils aus Kieselsteinen und im Moment noch wenig Sand, weil ich ja von oben Wasser zugebe, welches den Sand wegspült. Die Winde macht sich supergut, ich bin hin und weg von der Kraft dieses Motors. Der Plunscher sitzt manchmal so fest, insbesondere wenn man ihm einige Sekunden Zeit gibt sich zu "setzen", dass ich ihn mit der Hand nicht gezogen kriegen würde. Ich hab's ein paar Mal versucht, völlig zwecklos. Ein Druck auf den roten Knopf hingegen und ein kleiner Zug am Seil, dann wackelt das Gerüst mal kräftig und das blaue Rohr versinkt cm-weise in den Boden. Das kann man gut sehen. Und das ist ein Super Gefühl. Die Plunscherei hat während der 3 Stunden fast mein Gerüst zerlegt, das war für diese Belastung nicht ausgelegt und hatte auch konstruktive Mängel, die ich aber heute abend durch geeignete Verstärkungen (Kanthölzer und Winkel) hoffentlich behoben habe. Ich habe die Kräfteverteilung vor allem nach OBEN wohl völlig falsch eingeschätzt.

Dieser Motor hat nicht einmal auch nur ansatzweise ein Problem gehabt den Plunscher zu ziehen und ich habe während den ganzen drei Stunden nicht wirklich geschwitzt, einfach klasse.

 

 

Auch die Puller funktionieren gut, zu gut sogar. Man muss damit relativ vorsichtig sein, sonst reißen die alles kaputt. Unglaublich welche Kräfte da wirken... Die heben die Terassenplatten an und reißen 10cm lange 12er Dübel aus den Betonplatten, lassen 10x10 Kanthölzer krummwerden.

2 mal Plunschen - soviel Plunschgut...

Im weiteren Verlauf war der Plunscher fast immer randvoll, ich konnte ihn dank Motorkraft ja auch oft "plunschen" lassen ohne mich dabei zu verausgaben. Die Plunschtechnik selber musste ich auch erst mal "lernen", nicht zu wild, eher mit ein wenig Gefühl, hat was vom Angeln. Das ist dann sehr entscheidend für den Inhalt beim Hochholen.

Die schwerste Arbeit heute war den Plunscher zu leeren. Da wird man richtig nass und dreckig bei, insbesondere wenn man den Plunscher ziemlich oben aus dem Rohr heben muss und dabei dann die Kolbenstange zurückfährt; dann gibt's eine Dusche und man klemmt sich auch gerne mal die Finger ... Da ist mir mancher Fluch entfahren...

 

 

Heute abend sah es dann so aus:

Das Blaue ist das, was noch in die Erde muss (+ vielleicht noch ein zu kaufendes, denn so wie es jetzt aussieht habe ich eins zu wenig), im Rohr steht jetzt das Wasser - und zwar eigenes -, noch nicht hoch, aber ich kann es schon sehen :-). Zum Plunschen ohne Fremdwasser reicht es aber noch nicht.

Grundwasserstand in meinem Garten also offensichtlich bei ca. 9,5 Meter.

Im Loch stehen jetzt insgesamt 11 Meter Rohr.

Das Gerüst ist von den Schwachstellen befreit, das Plunschbecken wieder gefüllt, ich bin also sehr zuversichtlich für die nächsten Tage...

 

 

13.8.

Sonntag Vormittag - mich treibt's sofort wieder zur Baustelle. Das Wetter ist entgegen aller Vorhersagen prima, also schnell noch raus, einen Meter Rohr versenken, vor dem Mittagessen.

Nun, das ging supergut, ähnlich wie gestern.

Plunschen kann ich mittlerweile ohne Fremdwasser, das heißt mein Projekt scheitert schon mal auf gar keinen Fall mehr daran, dass ich kein Wasser gefunden habe :-).

Das Gerüst bzw. die Halterung des Motors hat allerdings heute sehr gelitten, da sich der Plunscher 2 mal verklemmt hat.

(Wo eigentlich? - ich hab's noch nicht herausgefunden.)

Zum Schluss hat es einen argen Ruck gegeben und der Motor hat mitsamt dem Kantholz einen Salto geschlagen. Insofern sind zunächst einmal ein paar Reparaturen nötig und ich brauche hier offensichtlich noch mehr Stabilität. Vielleicht 2 Kanthölzer schräg an die Seite die die unteren Kanthölzer unten halten und oben an den Halterungen in der Garagenwand ein Gegenlager finden, wo sie dann nicht weg können.

 

 

Nachdem ich dann meine Baustelle aufgeräumt habe, wollte ich denn mal nachmessen wo jetzt das Wasser wirklich ist und wie tief ich bin. Bisher habe ich mich einfach an die versenkten Rohre gehalten, soll heißen 11 Meter Rohr sind drin, davon fehlen 30 cm die ich für die Aufnahme oben abgeschnitten habe und 20 cm guckt das Rohr noch über meinem Nullpunkt, also den Boden auf dem ich stehe, drüber. Demnach bin ich von 10,5 Metern erreichter Tiefe ausgegangen.

Umso erstaunter war ich, das mein Lot nach ca. 8,7 Meter ab Nullpunkt platsch gemacht und nach 9,6 Metern schon auf dem Boden aufgesetzt hat.

Da fehlt doch ein Meter in der Rechnung, oder?

Darüber habe ich dann erst mal eine Zeit lang gegrübelt, wie es wohl zu dieser nicht unerheblichen Differenz kommen kann und was da wohl passiert sein könnte. Ich hab noch mal alle Rohre nachgezählt (ja, wirklich). Vor meinem geistigen Auge habe ich dann gefaltete, geborstene und zusammengestauchte Brunnenfilter für fast 40 Euro das Stück in 9 Meter Tiefe gesehen, die da jetzt alles blockieren und mir sonst was für schlimme Sachen ausgemalt.

Ein Gespräch mit meinem Lieblingsnachbarn hat mich dann aber beruhigt; Auch bei ihm war es in der Endphase manchmal so, dass mehr Rohr im Loch eingebracht als Tiefe messbar war. Offensichtlich zieht man sich das Plunschgut in das untere Vollrohr und da liegt es nun und tut so als wenn es der Boden wäre... Das hat mich echt verwirrt.

Ich werde dann nächstes mal ein paar Mal ohne Druck von oben plunschen und dann noch mal messen. Dann müsste sich ja  eigentlich eine größere Tiefe ergeben.

Ich weiß aber jetzt auf jeden Fall sicher, dass in meinem Garten ab 8,7m Wasser ist und ich zur Zeit knapp einen Meter Wassersäule in meinem Brunnenrohr stehen habe. Das ist doch schon mal was! Das würde immerhin schon reichen um hin und wieder einen Eimer Wasser nach oben zu befördern ;-)

 

 

Ein paar Maßnahmen zur Erhöhung der Stabilität meines Gerüstes:

Dies sollte den Motor jetzt an seinem Platz halten. 4 x 10er Holzschrauben, 8 cm lang und die Schraubzwinge bleibt auch dran. Und das auf beiden Seiten.

 

 

Der Querbalken ist oben und unten jeweils in einem stabilen Winkel geklemmt, gegen verrutschen mit Schrauben und Blechen gesichert. Er soll mit seinem Kollegen auf der anderen Seite, der genauso angebracht ist, wirksam verhindern, dass es mir die Terassenplatten aushebelt und das ganze Gerüst durch den Zug der Puller vorne in die Höhe gehoben wird. Jetzt müsste schon ein Kantholz brechen oder die Betonwand der Garage nachgeben; dann aber "Nacht Mattes"...

Jetzt warte ich noch auf "Plunschwetter", dann geht's weiter.

Derweil habe ich noch mal 2 blaue Rohre bestellt; ich kann beim Plunschen immer nur "pullen" wenn mindestens 50 cm Rohr oben überstehen und deswegen kriege ich wahrscheinlich von den vorhandenen 13 Metern nur 12,5 in den Boden, was mir jetzt doch ein bisschen zu wenig erscheint. Sicherer sind 14 bzw. 14,5 Meter, meine neue Zielmarke! Dann sollte ich gut 5,5 Meter Wassersäule haben die bis 2 Meter über meiner Filterstrecke reicht.

Da gilt dann hier beim Brunnenbau das gleiche wie beim Auto:

Hubraum (Tiefe) ist durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Hubraum (Tiefe).

Und da die letzten beiden Meter so flott von der Hand gingen bin ich für die nächsten auch sehr zuversichtlich!

17.8.

Heute Abend hab ich mich noch ein wenig mit dem Plunscher abreagiert. Ein weiterer halber Meter Rohr steckt jetzt im Boden und die Theorie von vor ein paar Tagen ist bestätigt. Stand jetzt: 11,5 Meter Rohr versenkt, 10,7 Meter gemessene Tiefe bis zum Boden, ca. 2 Meter Wassersäule. Meine Zuversicht für die nächsten (letzten) 3 Meter hat allerdings einen kleinen Dämpfer erfahren. Dummerweise habe ich jetzt eine "sämige" Feinsandschicht angeplunscht, die sehr unangenehm zu bearbeiten ist; der Plunscher wird nur noch zu einem Drittel voll, saugt sich sehr sehr fest am Boden an wenn man nicht aufpasst und ist oben kaum zu leeren, nur mit viel Einsatz von Wasser. Außerdem wird man richtig nass und dreckig, weil jetzt viel mehr Wasser als sonst im Plunscher ist, wenn man ihn in die Schubkarre zum Leeren hebt..

Es wird jetzt trotz der Winde deutlich anstrengender!!

 

19.8. vorab - es war ein aufregender Tag.

 

 

 

Ich war heute wild entschlossen 2 Meter Rohr im Boden zu versenken und bin deswegen bereits um 7 Uhr aufgestanden. Die bestellten Rohre sind gestern schon geliefert worden - an dieser Stelle noch mal Danke an die Fa. Lotze für die aufmunternden Worte, die der Lieferung beilagen - und sollten heute in den Boden, aber wie das so ist mit Plänen; es passierte Brunnenbauers Nightmare.

Das Seil ist gerissen, der Plunscher war weg.

Idiotischerweise hatte ich Minuten vorher noch darüber nachgedacht, dass es langsam Zeit würde das Seil zu tauschen da es erste Anzeichen von Zerfall aufwies. Auf jeden Fall hat der Plunscher mal wieder geklemmt, irgendwann hat es "flitschbumm" gemacht und ich hatte ein Stück Seil in der Hand. Da war dann erst mal guter Rat teuer; ich hab mich das erste Mal ein wenig aufgeregt und beinahe sogar die Contenance verloren, da mir der Ernst der Lage durchaus bewusst war.

 

 

Da das Seil zum Glück irgendwo in der Mitte gerissen ist habe ich zunächst mal nach dem Rest geangelt, mit einem anderen Seil, Gewicht und Haken. Das hat auch sofort funktioniert und ich konnte den Rest bis es einigermaßen grade hing vorsichtig nach oben holen. Nun hatte ich das Endstück zwar ca. 4 Meter unter meinen Füßen aber keine Chance es zu greifen oder gar mit einem anderen zu verknoten. Zudem hatte jede unvorsichtige Bewegung sofort das erneute Hinunterfallen des Seils zu Folge (4 mal passiert), da es ja nur auf dem Haken gelegen hat und nur ca. 10 cm überhing. Man sieht es auf dem Bild links schlecht, aber am Ende des orangfarbenen Seils hängt der Haken mit dem aufliegenden gerissenen Seilende und links das schwarze ist das Kabel von der Lampe. Das ganze ungefähr da wo das Licht ist, also verdammt weit weg.

 

 

Nach einigen Überlegungen und Beratschlagungen mit meinem Nachbarn, der mir zum Glück abgeraten hat, das Rohr wieder hochzuziehen, habe ich mal wieder ein Werkzeug gebaut, ähnlich wie mein Wühlhaken, nur kleiner aber dafür länger. Damit, an 4 Meter 3/4 Zoll Rohr geschraubt, bin ich dann von oben ein Stück unter das Ende des Seils, habe es dann von der Seite  geangelt und mehrfach schnell die Stange gedreht. Dadurch hat sich das Seil um die Stange gewickelt und mit einem mutigen Ruck habe ich es festgezogen. Das hat tatsächlich im ersten Anlauf funktioniert. Da das Schweißen und Schrauben ein wenig gedauert hat, hatte der Plunscher derweil genug Zeit sich am Boden so richtig festzusaugen. Zudem war er ja auch noch verklemmt. Ich hab mich dann auch nicht mehr getraut allzu viel Gewalt beim Ziehen einzusetzen, da ja immer noch das zweifelhafte Seil im Einsatz war und daraufhin erst mal das Brunnenrohr einen halben Meter gelupft, was zwar schwer ging aber funktionierte.

 

 

Wenn ich das Rohr hochgezogen hätte ohne den Plunscher wieder sicher am Seil zu haben, und der "sämige" Sand der wasserführenden Schicht den Plunscher bedeckt hätte, wäre er wohl für immer verloren gewesen und mein Projekt wäre vermutlich kurz vor Schluss gescheitert.

So aber konnte ich den Plunscher dann mit etwas Geduld beim Ziehen und viel Rütteln und Rucken lösen und hochziehen. War das eine Freude - es hat aber gut 3 Stunden gekostet, das Ganze! Ich habe dann nach dem Seiltausch auch noch eine zusätzliche Stahldrahtschlinge am Plunscher angebracht um im Wiederholungsfalle bessere Chancen zu haben, man weiß ja nie. Wenn ich nach der Öse des Plunscher hätte angeln müssen, säße ich wahrscheinlich jetzt noch am Brunnenloch. Ich habe auch noch einen kleinen Neodym Magneten an der Öse des Plunschers angebracht damit eine eventuell eingesetzter Haken seinen Weg besser findet, man sieht ja nix beim Angeln.

 

 

Nachmittags habe ich dann weitergeplunscht, wurde mehrfach von heftigen Gewittern und Wolkenbrüchen gestört, habe aber tatsächlich noch einen weiteren halben Meter geschafft. Im Moment geht es ziemlich schwer voran, weil ich es mit einer sehr ungünstigen Sandschicht zu tun habe, Fein- bzw. Fließsand würde ich das nennen.

Zudem hat das Rohr ziemlich weit unten ein wenig die Richtung verlassen, deswegen bleibt mir auch der Plunscher öfter mal an den Übergängen der Muffen hängen. Dieses Problem habe ich nachdem 12 Meter Rohr versenkt waren versucht zu lösen, indem ich das Rohr dann ca. 1 Meter gezogen habe, mit gleichzeitigen Drehbewegungen, um Platz zu schaffen. Mit meiner Winde war das kein Problem. Ich bewege mich also metertechnisch irgendwie auf der Stelle zur Zeit.

Dann konnte ich es zwischendurch auch nicht lassen, meine Membro Pumpe mal auszuprobieren (die Neugier). Ich hab sie also runtergelassen und wollte ein wenig Sand einfach wegsaugen, was auch geklappt hat. Da ich zur Zeit aber nur 2 Meter Wassersäule auf ca. 1,3 m Filterstrecke habe hat sie nach 2 Minuten meinen Brunnen leergesaugt, also 2 Minuten warten und noch mal, das gleiche Spiel. Was mich gefreut hat ist, dass das Wasser von Hellbraun nach ziemlich Klar gewechselt hat in diesen 2 Minuten auspumpen. Das hat zwar nichts zu sagen, sah aber gut aus.

So habe ich heute wieder viel gelernt und bin auch wieder ein Stück weiter gekommen, kann also zufrieden einschlafen!

20.8.

Heute war "Aufräumtag", da der gestrige Tag für ziemlich viel Chaos sowohl im Garten als auch in der Garage gesorgt hat. Während das Wasser fast ununterbrochen von oben kam habe ich alles saubergemacht und die Kampfspuren von gestern beseitigt.

Noch ein Wort zum Betriebsgeräusch der Membro Pumpe, über das ja in vielen Foren heftigst gestritten wird und vielleicht ein Thema ist:

Ich fand es überhaupt nicht störend. Ein leichtes Brummen aus dem Rohr, im Umkreis bis 4~5 Metern zu hören, sonst nichts. Wenn sie allerdings leer läuft wird's ziemlich schrill und laut, was aber letztendlich in Ordnung ist, denn es ist eine gut wahrnehmbare Warnung das es jetzt besser wäre den Strom abzuschalten! Bei mir kommt im Moment noch dazu, dass zur Zeit ca. 1,5 Meter Rohr oben überstehen, was die Resonanz bestimmt noch verstärkt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man von der Pumpe gar nichts mehr hört wenn alles in der Erde verbaut ist und ein Deckel oben drauf sitzt evt. mit ein wenig Dämmung.

Fazit:

unproblematisch, auch bei empfindlichen Nachbarn (die ich Gott sei Dank nicht habe als angehender Bassist :-) )

Nachmittags, als die Sonne dann doch für ein Stündchen rauskam, hab ich noch mal eine Schubkarre mit Steinen und Sand aus dem Boden geplunscht, wahrscheinlich der gestern durch das Drehen gelöste Rand.

Als das Rohr 12 wieder seine Position von gestern abend vor dem Ziehen (knapp versenkt) hatte und es zudem wieder feinsandig und fest wurde, hat es auch wieder angefangen zu regnen und ich habe beschlossen Feierabend zu machen. Mir tun die Knochen weh, insbesondere die Hände, vom Seil ziehen. Eine für mich sehr ungewohnte Arbeit.

 

 

 

 

25.8.

Im Laufe der Woche hab ich immer mal wieder am Brunnen gearbeitet, wobei fast alles schief gegangen ist was schief gehen konnte.

Mir sind die Drahtschlingen, die die Puller halten, um die Ohren geflogen, mein letztes Ersatzseil hat nach 2 Stunden geplunsche ebenfalls die Grätsche gemacht, ich hab's aber diesmal rechtzeitig bemerkt; es hat fast ständig geregnet und mir tun immer noch die Finger weh vom letzten Wochenende, wie Muskelkater, der nicht weg geht. Zudem habe ich jetzt bereits seit 8 Tagen an den 12 Metern herumgekaspert, dank der komischen Sandschicht, wo nix vorwärtszugehen scheint. Aufgrund der Tatsache, dass der Plunscher öfter mal geklemmt hat, wegen einer Biegung denk ich, war ich jedes Mal gezwungen, das Brunnenrohr ca. einen halben Meter zu ziehen. Und das jetzt keiner denkt, das könnte man dann einfach wieder reindrücken, von wegen... So hatte ich denn das zweifelhafte Vergnügen, die Strecke 11,5 - 12 Meter dreimal zurückzulegen bzw. zu plunschen.

Bleibt festzustellen: Das schwarze Seil, das ich via Ebay gekauft habe  (es wird dort unter dem Suchwort "Brunnenbau" angeboten, 10mm, 835 kg Bruchlast, 16fach geflochten, 2m für 1 Euro) ist zwar sehr preiswert und bestimmt nicht schlecht, nur zum Plunschen mit einer Winsch ist es absolut ungeeignet, da es nicht scheuerfest ist.

Die Drahtschlingen bzw. deren Feststeller waren definitiv nicht stark genug für die Pullerkräfte, deswegen bin ich jetzt auf Ketten umgestiegen. Dies sind zwar keine durchgeschweißten Zugketten, dafür aber dick genug um zumindest stabiler zu sein als der Rest vom Gerüst.

Da man im Baumarkt bekanntermaßen kein vernünftiges Seil kaufen kann, habe ich mich Dienstag mal wieder in Ebay auf die Suche gemacht und bin fündig geworden. Der Verkäufer war ausgesprochen kooperativ nachdem ich ihm meine Not geschildert habe,  und so hatte ich das neue Seil schon am Donnerstag im Haus. Da ich heute frei hatte - normalerweise verweile ich am letzten Augustwochenende seit über 10 Jahren von Donnerstag abend bis Montag morgen in Hockenheim beim Dragsterrennen , dieses Jahr war es mir aber zu nass und wenn's nass ist wird zwar viel gefeiert aber wenig gedragstert - konnte ich einen weiteren ganzen "Plunschtag" einlegen.

Hierbei hat sich dann herausgestellt, dass das neue Seil (Schotleine - 12mm - 20 m - 2500kg Bruchlast - 23 Euro) wahrlich kein Fehlkauf war. Nach intensivem Gebrauch keinerlei Abnutzungserscheinungen, nur die Farbe weiß hat etwas gelitten :-)  ... Um das Seil vor Reibung am Plunscher selbst zu schützen habe ich eine Kausche verwendet.

 

 

 

Die Winsch hat mittlerweile auch Patina angesetzt, sprich ist wirklich schön blankgescheuert und die Lauffläche hat sich selbst optimiert. Ohne dieses Hilfsmittel hätte ich die Plunscherei auf gar keinen Fall geschafft. Ich bin kein Schwächling aber auch kein Herkules; ohne Hilfe kann man meines Erachtens den Plunscher nicht mehrfach ziehen. Nach dem heutigen Tag bin ich fix und fertig, trotz Winde. Allein das Herausheben und Leeren des Plunschers, der mittlerweile auch wieder voller wird, ist dermaßen anstrengend, unbeschreiblich. Und ich bin im Grunde ein Büromensch.

Nachdem ich also am Vormittag weiter auf der Stelle getreten bin, sprich geplunscht und geleert habe, Zug um Zug, ohne das das Brunnerohr auch nur einen Zentimeter weiter runtergerutscht ist und sich langsam Frust breit gemacht hat, fing es auch noch an zu regnen wie aus Eimern. Ich bin dann dazu übergegangen ohne Druck zu plunschen, soll heißen ich habe die Puller entspannt und nach jedem Plunschgang heftig am Brunnenrohr gewackelt und gedreht, auch mit ein bisschen Wut und Verzweiflung; und siehe da, es ging weiter nach unten. Im Plunscher waren jetzt auch wieder mehrere Steine, offensichtlich haben sich die Zacken unten im Rohr jetzt ausgezahlt, da sie für Lockerung und Bewegung gesorgt haben beim Drehen.

 

 

Alles in Allem hat mich der plötzliche und unerwartete Fortschritt so angetörnt, dass ich im strömenden Regen noch 2 Stunden und gut 60 cm geplunscht habe, ich habe also zur Zeit 12,5 Meter Brunnenrohr im Boden. Mein ursprüngliches Ziel von 13 Metern ist fast erreicht. In jedem Fall will ich jetzt aber die 14 Meter voll machen, dann habe ich 5,5 Meter Wassersäule auf 3 Meter Filterstrecke 0,5 m Wasser darunter und 2m über dem Filter. Dort möchte ich dann die Pumpe positionieren, wenn's soweit ist.

Für dieses Wochenende war's das jetzt wieder, ich kann rein körperlich nicht mehr, hab ein paar Blasen davongetragen und muss mich erholen. Außerdem will ich noch mal ein wenig Freizeit abfeiern, dazu habe ich mir als Motorsportfan das 24-Stunden Rennen in Zolder ausgesucht, die fahren auch im Regen :-). Da fahr ich morgen für 2 Tage mit einem meiner Söhne hin.

Schönes Wochenende!

 

 

28.8.06

Nach einem entspannten Wochenende in Zolder und einem noch freien Montag Vormittag war heute morgen die Frage:

Geh ich joggen oder plunschen?

Da ich eigentlich so gut wie nie jogge - ist mir viel zu anstrengend - habe ich mich fürs plunschen entschieden. Es ging gut voran, 1,5 Stunden - ca. 70 cm Rohr weggeplunscht. Die Bodenschicht wird "kiesiger", also gröberer Sand mit kleinen Steinchen. Das sieht gut aus. Ich habe wohl oben AUF der Kolbenstange des Plunschers immer ein gutes Stück festgebackenen Feinsand; ich glaube ich weiß auch woher der kommt, und das macht mir etwas Sorgen: Ich habe im Plunschgut 2 blaue Plastikteile gefunden, ein Stückchen Gewinde und ein Stückchen Filterschlitz, nicht groß aber das muss ja noch nicht alles sein... Da ist wohl beim Festklemmen des Plunschers letzen Samstag etwas kaputtgegangen. Hmmm... Ein Loch im Filter ist übel, vor allem wenn man nicht einschätzen kann wie groß es ist. Mal abwarten bis es ans Klarpumpen geht. 13 Meter Rohr sind jetzt abgeteuft und die bleiben auch erstmal drin. Ich kann das Rohr immer noch gut drehen, also könnte ich es wohl auch komplett wieder ziehen, wenn's ganz hart auf hart kommen sollte. Wobei - daran mag ich gar nicht denken. Mal sehen wie sich die nächsten Tage wettertechnisch entwickeln, ich wähne mich auf der Zielgraden und würde am liebsten sofort durchziehen bis ich fertig habe!

31.8.

Nichts besonderes zu berichten, gut 2 Stunden geplunscht, 30 cm Rohr versenkt, morgen geht's weiter...

 

2.9.      Zeit einen Strich zu ziehen, da isser....

       ______________

 

 Was ist passiert? Am Freitag habe ich mich nach der Arbeit sofort wieder an den Plunscher begeben, festen Willens den Sack dieses Wochenende zuzumachen. Hab ich auch prima hingekriegt, aber leider ohne Inhalt.

Ich habe beim Plunschen noch mal ein blaues Stückchen vom Brunnenrohr zutage gefördert, etwas größer als die anderen und aufgrund der Tatsache, dass beim erneuten Messen immer noch nur eine Tiefe im Rohr von gut 11,8 Metern festzustellen war, obwohl 13,6 Meter im Boden eintgeteuft waren, kam ich mal wieder schwer ins Grübeln.

 

 

 

Das gefundene Stück war diesmal so groß, dass man es nicht mehr einfach ignorieren konnte. Zudem befanden sich bei fast jedem weiteren  Plunschvorgang auf der Kolbenstange Unmengen von feinem Sand, der ja irgendwo herkommen musste, was mir schon länger verdächtig war. Im Plunscher drinnen war eher grober Sand mit kleinen Steinchen, also eigentlich die ideale Filterumgebung.

Ich habe dann die Membro noch mal runtergelassen, in der Hoffnung damit vielleicht etwas Raum gewinnen zu können und den Feinsand loszuwerden. Nach dem Aufsetzen auf den Boden habe ich dann sofort wieder etwas angezogen damit sie sich nicht festsaugt, ca. einen halben Meter und dort hat sich die Pumpe dann merklich verhakt. Und zwar dergestalt, dass es weder rauf noch runter ging. Gut, ich hatte ein Stahlseil von 3 mm Dicke dran, eine Nylon- und eine Maurerschnur, dann noch den 3/4 Zoll Schlauch und das Stromkabel. Insofern habe ich mir erstmal noch keine großen Sorgen gemacht.

 

 

Ich habe dann versucht mit der Brechstange als Gewicht an einem Seil die Pumpe nach unten zu stupsen und zu lösen, mit dem Erfolg, dass sich die Brechstange auch verklemmt hat. Es wurde also immer doller. Die Brechstange hat sich dann irgendwann wieder befreien lassen, alle Versuche die Pumpe zu lösen waren jedoch zwecklos, und es waren einige! Ich habe dann den Entschluss gefasst das Rohr wieder ein Stück zu ziehen, 0,5 Meter ungefähr. Das ging auch prima, nur die Pumpe war immer noch ganz unten fest auf ca. 13 Metern, wie festgenagelt. Das konnte ich daran sehen, das von 15m Stromkabel nach wie vor nur 2m oben über meinem Nullpunkt waren, grad soviel um an die Steckdose zu kommen.

 

 

Also schien das Brunnenrohr gebrochen zu sein und die Pumpe in dem abgebrochenen, leicht quer liegenden Stück festzusitzen. Von den folgenden Aktionen gibt es leider keine Fotos, weil ich zu hektisch war und auch zu dreckig; ich hab auch nicht dran gedacht. Ich wollte jetzt einfach nur noch wissen, was da unten los war. Gedanklich hatte ich mich in diesem Moment glaub ich schon damit abgefunden, dass das jetzt das Ende für einen Brunnen an dieser Stelle ist, weil wie hätte ich das schräg liegende Rohrstück wieder herausbekommen sollen? Ein Vorbeikommen schien mir auch unmöglich, zumal ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wusste, wie groß das abgebrochene Stück ist.

Ich habe dann das Rohr 3-meterweise nach oben gezogen, knapp über dem Boden auseinandergedreht, und immer schön darauf geachtet, den Schlauch und das Drahtseil zu fassen zu kriegen; dann konnte ich die 3 Meter Rohr nach oben wegnehmen. Das hört sich jetzt recht einfach an, war es aber keineswegs. Das war purer Stress und richtig harte Arbeit. Die Gewinde haben so bombenfest gesessen und nur mit viel Wasser, noch mehr Caramba und sehr viel roher Gewalt sind sie dann aufgegangen. Mein Nachbar ist mir später noch dankenswerterweise zur Hilfe gekommen, weil er mich wohl rumoren und fluchen gehört hat, und gegen 22:00 sah es dann so aus, dass das Brunnerohr komplett raus war und wir die Pumpe immer noch sicher am Haken hatten. Wir haben die Rohre nachgezählt und es fehlte das Sumpfrohr komplett und scheinbar ein Meter Filter. Dabei haben wir uns glatt alle beide verzählt, aber es war ja auch schon Dunkel.

Letztendlich war es "nur" das Sumpfrohr von knapp einem Meter was fehlte. Das haben wir allerdings erst später gemerkt. Eine weitere Messung ergab dann eine neue Tiefe des Bohrlochs von 8,6 Metern.

 

 

Exitus, ich hatte die Pumpe also sauber mitsamt Sumpfrohr begraben, die Grundwasserschicht hat das Ihrige getan und ihren Platz wieder eingenommen, klar eigentlich.

Anscheinend ist es so gewesen, dass das Rohr unten beim Plunschen seine Richtung etwas geändert hat, vielleicht durch einen Stein oder was auch immer; und ich habe es nicht bemerkt, wie auch. Die Puller haben immer weiter gedrückt und irgendwann war der untere Meter so schräg, das die Muffe geplatzt ist. Das erklärt jetzt im Nachhinein auch das plötzliche Vorwärtskommen und die Unregelmäßigkeiten beim Messen sowie das mehrmalige Hängen bleiben des Plunschers. In diesem Bruchstück sitzt offensichtlich jetzt die Membro fest verkantet und bewegt sich natürlich keinen Millimeter weil man ja auch gar nicht nach grade oben zieht sondern eben gegen die Kante des Sumpfrohrs; ca. 4,5 Meter Grundwasserschicht liegen da noch oben drauf, also kein drankommen mehr. Alles nur Mutmaßungen, ich weiß es, aber so stelle ich's mir eben vor.

In einem Filterrohr ist zudem ein zigarettenschachtelgroßes Loch, wahrscheinlich von der Kolbenstange des Plunschers gerissen, was auch für meine "Verkantungstheorie" spricht.

Da musste ich dann erst mal (recht schlecht) drüber schlafen.

Die Fotos sind übrigens von heute morgen.

 

 

Gott sei Dank kann ich mich gut und schnell auch auf unangenehme Situationen einstellen. Morgens hatte ich den Schreck demnach auch schon fast verdaut und obwohl ich die Pumpe ja noch am Haken hatte war meine Entscheidung zum Abbruch der ganzen Aktion schon längst gefallen. Rein technisch hätte ich wahrscheinlich eh' keine Chance gehabt die Pumpe dort heil rauszuholen und selbst wenn: Das unten abgewinkelt querstehende Stück Brunnenvollrohr hätte ich niemals erwischen und entfernen können. Auf dem ganzen Paket da unten lagen ja jetzt auch noch gut 4,5 Meter nasser Sand drauf, der sich beim wegnehmen immer wieder erneuert, wie Brei sozusagen, nur viel viel schwerer.

Versucht habe ich es natürlich trotzdem noch eine Zeitlang, mit Hochdruckwasserspülungen, Gerappel und Gezuppel, Beten, Fluchen und Drohen, leider alles ohne Erfolg, bis ich mein komplettes Pulver verschossen hatte. Nacheinander ist dann erst das Drahtseil, die Nylonschnur und dann die Maurerschnur gerissen. Schlauch und Stromkabel habe ich gerettet, immerhin. Bei der Gelegenheit: ich war baff erstaunt, wie lang man doch einen 20 Meter Schlauch mit einer Winde ziehen kann; bestimmt 5 Meter verlängert hab ich ihn und der ist nicht gerissen. Sauber von der Pumpe gesprungen ist er; der hat meines Erachtens mehr ausgehalten als das Drahtseil. Zum Schluss wollte ich noch das KG Rohr ziehen, das sich heftig gewehrt hat, aber 6m DN200 haben auch einen Wert von 70 Euro, und ich hätte es einfach gerne wiedergehabt. Jetzt liegt es wieder brav im Garten.

Mir ist noch der Gedanke durch den Kopf gegangen jetzt Betonringe einzulassen, so 3-4 Meter tief und dann vielleicht noch einen 2 Zoll Rammbrunnen zu schlagen. Oder direkt bis 13 Meter runter, aber dann hätte ich noch wochenlang, wenn nicht gar jahrelang gebuddelt und das will ich jetzt wirklich nicht mehr. Und einen Rammbrunnen auch nicht.

  

 

Ich habe dann schweren Herzens mein Gerüst abgebaut, meine Werkzeuge sortiert und gereinigt, alles weggeräumt und dann das im Garten verteilte Bohr- und Plunschgut wieder ins Loch verfüllt. Danach mit dem Hochdruckreiniger die letzten Kampspuren beseitigt.

So konnte ich meinem Nachbarn, der abends gucken kam und fragte: "Was macht der Brunnen bzw. die Pumpe?" schelmisch antworten

"Häh? Wovon redest Du? Bist Du besoffen?"

 

 

Es gibt aber auch Vorteile:

Ich kann wieder den Grill benutzen und den Sandkasten endlich wie schon länger geplant zum Teich umbauen.

Ich hab noch einen ganzen Haufen feinen Sand übrig, den ich gut brauchen kann.

Der Garten sieht jetzt fast schon wieder prima aus und ich trag jetzt keinen Sand mehr ins Haus, das hat ziemlich genervt...

Ich hab wieder mehr Zeit.

Außerdem konnte ich die Gelegenheit nutzten, eine persönliche Altlast in 8,5 Meter Tiefe zu beerdigen, um mich endgültig davon zu trennen.

;-)

 

 

Leider auch Nachteile:

Ich hab immer noch keinen Brunnen und mein persönlicher Schlappenzähler steht jetzt einen Tick höher.

Ich kann nicht mehr über den eingangs ganz oben erwähnten Nachbarn mit der vergrabenen Grundfos Pumpe lachen.

Ich hör' schon all die tönen, die's schon immer gewusst haben...

:-(

 

 

MEIN FAZIT:

Ich bin mir noch nicht sicher, was ich falsch gemacht habe, bzw. ob ich überhaupt etwas falsch gemacht habe. Vielleicht habe ich auch einfach nur Pech gehabt. Ich würde nach heutigem Wissen wahrscheinlich alles genauso wieder machen, etwas mehr auf den Weg des Rohres achten natürlich...

Wie auch immer, ich habe es schon frühzeitig gelernt auch Niederlagen einzustecken, meine Psyche ist dahingehend glaube ich recht stabil, ich kann also was einstecken. Und ich bin jetzt mal wieder um ein paar Erfahrungen reicher (allerdings um eine Membro3000 respektive zweihundert Euro ärmer).

Ärgerlicher als der Verlust der Pumpe ist für mich jedoch die verlorene Zeit, die vergeudete Kraft und die Schwielen an den Händen, die mich jetzt noch einige Tage mahnend an das Desaster erinnern werden.

Ich werde vermutlich jetzt doch jemanden finden müssen, der mir das nötige Loch bohrt, weil mit der Hand mach ich es auf keinen Fall  ein zweites Mal. Nicht weil mein Wille gebrochen wäre, aber es ist mir dann doch zu langwierig, denn ich habe nicht die Kraft und die Power so ein Projekt in sagen wir einer Woche durchzuziehen, was zu zweit denke ich durchaus machbar wäre. Jetzt muss das Problem ruckzuck vom Tisch und das kostet eben ein paar Euronen. Diese zu bezahlen fällt mir jetzt aber wesentlich leichter, nachdem ich es selbst versucht habe, denn jetzt kenne ich den genauen Gegenwert der zu vereinbarenden Zahlung.

Vielleicht ein 160er Loch und dann mein DN125er Rohr rein, mit Kiesschüttung oder wie auch immer, mal sehen. Zeit hab ich ja jetzt wieder, da der Sommer eh' vorbei ist und genug Wasser von oben kommt. Und jetzt wird sich mal zeigen, ob diejenigen, die als sie von meinem Selbstversuch gehört haben und plötzlich alle einen Brunnenbauer kannten, der das für eine Handvoll Euros an einem Nachmittag erledigt, sich daran noch erinnern, oder doch mal wieder nur "die Schnüss jeschwaadt" haben, wie man in Köln sagt.

Wenn ich dann mal weiß wie's weitergeht mit der Brunnengeschichte, schreib ich hier noch was dazu, damit's hier auf jeden Fall noch ein Happy End gibt.

Bis dahin soll diese Internetseite den Interessierten einige Anregungen geben und vielleicht den einen oder anderen Fehler vermeiden helfen.

Mehr Glück für all diejenigen, die's auch versuchen wollen!

Viel Spaß beim Lesen und Danke für einen eventuellen Kommentar!

Sollten sich trotz mehrfacher Korrektur noch ein paar Schreibfehler finden, darf der Finder sie selbstverständlich behalten. Sie sind eh' absichtlich eingestreut und sollen zur allgemeinen Belustigung dienen.

Kübel : Garten  =  0:1  

wie jemand so schön ins Gästebuch schrieb...

...aber die Revanche wird folgen, in Form eines Schwimmteiches.

Das wird allerdings noch eine ganze Zeit dauern.


 

An dieser Stelle  einmal vielen vielen Dank für die netten und aufmunternden Worte im Gästebuch.

Darüber freue ich mich sehr!

Was mich noch freut:

Mittlerweile gibt es auch einige andere private Brunnenbauer, die ihr Projekt im Internet veröffentlichen.

Immer wieder einen Besuch wert:

http://www.irsigler.net/

http://www.von-den-willis.de   und dort in's Forum...

 

 

  

die Fortsetzung ...

  

  

28.11.

Gestern war's dann soweit. Nach einigen Wochen der mentalen Verarbeitung der Schmach und diversen Bemühungen einen geeigneten Brunnenbauer zu finden ist gestern jemand zu mir gekommen, der weiß wie's geht.

Kurzum, der Brunnen ist fertig, Wasser läuft und ich bin hochzufrieden.

Doch der Reihe nach:

Im September habe ich meine kompletten Werkzeuge in gute Hände abgegeben, auf das derjenige mehr Glück hat. Das Brunnenrohr habe ich repariert und gelagert, der Garten sieht wieder aus wie früher und die Grabstelle meiner Membro macht sich auch nicht schlecht.

Wie man sieht habe ich zwischendurch auch wieder "Hand angelegt", will heißen ich habe PE Rohr kreuz und quer verlegt und 3 Zapfstellen rund ums Haus montiert. Nachdem ich eingesehen habe das keine Erdbohrmaschine ohne Kran in meinen Garten kommt, habe ich den Bohrplatz also draußen gesucht und gefunden.

 

 

Eine bis dato eher als überdachter und abgeschlossener Abstellplatz genutzte Ecke, die aber strategisch günstig liegt und letztendlich auch vor fremdem Zugriff geschützt ist. Vorbereitende Maßnahmen meinerseits waren die PE Leitungen zu legen sowie die Mimik zur Entnahme vorzubereiten. 

Dort wo das ganze passieren sollte, muss ich im Frühjahr eh' wieder ran, weil der Boden abgesackt ist und ich das Pflaster neu legen muss. Mit dem Auto bzw. der Erdbohrmaschine kann man gut ran, wie der geneigte Leser gleich sehen wird.

 

 

 

Also, 27.11., morgens 7:15,

noch alles duster, aber kein Regen und 15 Grad, nicht schlecht für Ende November.

 

 

Und dann kam sie, die kleine 2 Tonnen schwere Wundermaschine die ich bis jetzt nur aus dem Internet kannte. Ich denke ich muss nicht besonders erwähnen, dass mir die Augen geleuchtet haben wie bei einem kleinen Kind zu Weihnachten. 4 Hydraulikkreisläufe, Leistung am Drehmotor bis 6000 NM (!!!) und das ganze Ding komplett selbstgebaut. Darüber bin ich ja schier ausgeflippt.

 

 

Ebenso die Hohlbohrschnecken sind genau wie auch der Hänger selbstgebaut !

RESPEKT!!

Ich war in dem Moment schon sehr sehr zuversichtlich.

 

Auf dem Hänger steht übrigens

www.mein-gartenbrunnen.de

und die Telefonnummer

02452 67740.

Das ist in Heinsberg, nähe Aachen und der Mann heißt Norbert Schmitz.

 

 

Aufgestellt und ausgerichtet sieht das Maschinchen dann so aus...

 

 

na ja, und dann ging's eigentlich viel zu schnell...

15 Meter kerzengrade runter in 1,5 Stunden, Boooh Eyh...

 

 

Bohrkrone aus der Schnecke ziehen...

Danach wurde mein Brunnerohr eingebracht, einfach so reingestellt :-) ...

Wenn ich drüber nachdenke wie lange ich dafür gebraucht habe um 13 Meter nach unten zu kriegen und jetzt nach 2 Stunden 15 Meter im Boden verschwunden sind dann weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll...

 

 

Hier noch mal die Schnecken in voller Pracht, weil sie mich so fasziniert haben...

 

Außenmaß 280mm, innen 190 mm.

 

 

 

 

dann unter reinigendem Wasserstrahl die Schnecken langsam gezogen und gleichzeitig die Kiesschüttung eingebaut, noch mal ca. 2 Stunden ...

 

 

ein letzter  Gesamtüberblick ...

 

 

DRINN !!

 

 

 

noch ein Rohr obendrauf, damit keiner reinfällt und ich mich nicht bücken muss, ein bisschen verfüllt und zusammengekehrt ...

 

 

alles wieder einräumen und ...

 

 

... dann die dicke Pumpe rein und Feuer, Aufstellung fürs Siegerfoto !!

 

Um 12:00 war alles gelaufen, ich mit meinem neuen Brunnen alleine und glücklich!

Ich hab vorerst mal meine Aqua Marathon Pumpe zum Überwintern da reingehangen, im Frühjahr werde ich mir dann eine leistungsfähige Pumpe zulegen. Der 7-bar Strahl der Grundfos hat mich irgendwie schon mächtig beeindruckt....

 

Was bleibt:

Die Erfahrung und das gute Gefühl es wenigstens versucht zu haben.

Ich habe viele nette Leute kennen gelernt.

Ein augenscheinlich gut funktionierender Brunnen mit 15 Metern Gesamttiefe, 3 Meter Filterstrecke mit 0,3er Schlitzweite in einer Kiesschüttung, 6,5 Meter Wassersäule sowie die Erkenntnis, dass Hydraulikkraft was ganz was Feines ist.

Immer noch diverse Rückenbeschwerden...

Noch eine Menge anderer Arbeiten, um die Bewässerung zu optimieren und alle Spuren restlos zu beseitigen, aber dazu später mehr.

Vorbehaltlos weiterempfehlen kann ich Herrn Schmitz,

www.mein-gartenbrunnen.de

der sehr zuverlässig, korrekt und preiswürdig seinen Auftrag erfüllt hat. Noch mal ein dickes Dankeschön  an dieser Stelle.

Ich konnte durch seine Hilfe das Projekt endgültig abhaken und bin jetzt auch mit mir wieder im Reinen.

Ich werde von Zeit zu Zeit die Seite hier mal updaten,  den einen oder anderen Fehler korrigieren, vielleicht noch ein wenig umgestalten, ganz so wie ich Zeit finde und Lust habe.

Das Thema Brunnen ist aber vorerst mal durch!!

 

Bis bald mal!

Wolfgang